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^cmien u. s. f.) die einheimischen Landesfürsten fort. Das ganze Reich durchzog, alle wichtigeren Städte verbindend, eine große Heerstraße mit «Stationen für den Kurierdienst und Kastellen an wichtigen Punkten Die 10,000 „Unsterblichen", desgleichen 2000 auserlesene Reiter und ebensoviele Lanzenträger zu Fuß waren stets bereit, dem Befehl unmittelbaren Nachdruck zu geben; hierzu kam für den Kriegsfall außer dem stehenden Heere in den Festungen ein unermeßliches Heeresaufgebot auf Gruud der allgemeinen Wehrpflicht. Eine Goldmünze (Gold-Dareikos = c. 20 M., Silber-Itater = 2 M.) erleichterte den Verkehr zwischen den uralten Kulturländern des weiten Reichs, der auch durch Anlage von Kanälen (Nilkanal) und Straßen gefördert und durch Zwischenzölle nicht gehemmt wurde. Für den Anbau des Landes zu sorgen, machte den Persern schon ihr Glaube zur Pflicht (S. 53).
1. Der und der ionische Aufstand.
500 — 494 v. Chr.
1. Der große Zug des Darius gegen die Scythen, die Steppenvölker im Norden der unteren Donau und des Schwarzen Meeres, welche noch im 7. Jahrh, die asiatische Kulturwelt mit ihren Einfällen heimgesucht hatten, hatte keinen den großen Opfern entsprechenden Erfolg (515). Nur dem Einspruch des Histiäus von Milet gegen die Absicht anderer griechischer Tyrannen (Miltiades vom thraeischen Chersones), durch den Abbruch der Donaubrücke die Niederlage der Perser zu vollenden und die griechische Freiheit zu retten, dankte der König die glückliche Rückkehr aus dem öden Barbarenlande. Doch wurden die Übergangspunkte von Asien nach Europa am Bosporus und Hellespont (Byzanz, Perinth u. a.), einige Inseln wie Lemnos und Jmbros, die thraeischen Küstenlandschaften bis zum Strymon besetzt und behauptet. Selbst der macedo-nische König wnrde genötigt, die persische Hoheit anzuerkennen, und dadurch das persische Machtgebiet bis zum Olymp ausgedehnt. Zugleich gab Darius geheimen Auftrag, die Küsten und Inseln der Joner zu erforschen; der Angriff auf das griechische Mutterland war nur noch eine Frage der Zeit.
2. Da ließ der Ausbruch des ionischen Auf-500. standes i. I. 500 den Persern keine Wahl mehr. Der
Tyrann Histiäus von Milet war vom Großkönig aus Eisersucht auf seine wachsende Macht unter ehrenvollem Borwand nach L>nsa berufen worden. Für ihn hatte sein Schwiegersohn Aristagoras die Herrschaft übernommen, ein verwegener und verschlagener Mann, der sich infolge seiner mißglückten Unternehmung gegen Naxos mit den Persern überwarf und seine tyrannische Gewalt niederlegte. Der Sturz der Tyrannis
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Extrahierte Personennamen: Darius Perinth Darius Darius Histiäus_von_Milet
Extrahierte Ortsnamen: Gold-Dareikos Silber-Itater Donau Donaubrücke Europa Byzanz
Geographie Griechenlands. 101
liche Weidetriften vorhanden, aber doch im allgemeinen das Klima rauh und
nebelig. Wenn die Volksstimme *) den Böotern einen trägen Geist und plumpe
schwere Zunge zuschrieb, so habeu sie dieselbe doch später durch den kräftigsten,
wenn auch kurz dauernden Aufschwung Lügeu gestraft. Übrigens begünstigte die
Bodengestaltung das Nebeueiuanderbestehn zahlreicher selbständiger Gemein-
Wesen, welche zwar durch die wenig geschützte Lage zur Einigung gedrängt waren,
aber sich doch sortwärend befehdeten. Da es in Folge beider Umstände der Schau-
platz zahlreicher Kämpfe war, nannte man das Land die des Ares.
Zahlreiche Städte waren im Kopaiskessellande erbaut: Orchomeuos (Miny-
eios), westwärts dann an den Abhängen der Berge Chäroneia, Lebadeia,
Koroneia, näher dem See Haliartos. In dem Kessellande des Hylike lag
aufwärts der Waßerfcheide nahe die wichtigste alte Stadt Thebä, an den Ost-
abhängen des Helikon T h e f p i ä, im südlichen Teil endlich P l a t ä ä, T a n a -
gra am Afopos, an der Ostküste Delion und das frühzeitig zu Attila gezogne
Oropos. Obgleich anf zwei Seiten an das Meer grenzend, besaß es doch keine
Häfen. Die Rhede von Aulis am Euripos hat nur in der mythischen Zeit
Berühmtheit erlangt.
9. Attika (über 40 Hhm.) ist die zum Vorgebirg Suuiou vom Parnes
sich erstreckende Halbinsel. Die Berge ließen nur weuige Ebnen, außer den
§ 40, 6 erwähnten im No. das kleine marathonische Feld und au der Ost-
küste bei Braurou die fisßoycaa. Kahl und steinig (nqcivcxyj) war fast überall
der Boden, die Flüße und Bäche versiegten im Sommer fast gänzlich und manche
Quellen boteu den bittern Salzgeschmack des Meers. Die wegen ihrer Süßigkeit
gerühmten Feigen waren nicht in Menge vorhanden und die Ölbäume muste
strenges Gesetz gegen die Ausrottung schützen^). Aber die Erde bot Stein und
Metall und alle sonstige Ungunst wurde auf das reichlichste ersetzt durch die
günstige Meereslage, welche dem Land der Mittelpunkt des Seeverkehrs zu werden
die Möglichkeit bot. Was wäre die in der Ebne des Kephissos und Jlissos um
die Felsenklippe der Akropolis gelagerte Hauptstadt Athenä geworden, wenn sie
nicht iu den nur 30 Stadien entfernten Häfen Peiräeus, Phaleron,
Mnnychia die Quellen des Wolstands und der Macht gehabt hätte? Ungemein
zahlreich sind die Ortsnamen in der nicht eben großen Landschaft. Als die wich-
tigsten heben wir hier heraus das durch feine Heiligtümer berühmte Eleusis,
Öu oe, das kleiue Phyle und Dekeleia am Fuß des Parnes, in der Nähe der
Hauptstadt den durch seine Kohlenbrennereien und die Tüchtigkeit seiner Be-
wohner ausgezeichneten großen Flecken A ch a r n ä.
10. Meg aris (16 □ M.), die schon eingeengtere Landschaft zwischen dem
korinthischen und saronischen Busen, enthielt außer unwirtlichen rauhen Bergen
und Sandboden nur eine fruchtbarere Ebue im O., in welcher die Hauptstadt
Megara mit dem Hafen Nisäa lag.
Iii. Die Pewponnesos.
1 Korinthia (über 12 [Um.), die zunächst dem Jsthmos gelegne, diesen
selbst und ein wenn auch von den Megarern immer streitig gemachtes Gebiet bis
zu den Höhn der Geraneia umsaßend^). Das schroff aus der Ebne ansteigende
Gebirge gewärte über die vorlagernde Tiefe den Blick nach zwei Meeren und
dereu Inseln und jenseitigen Ufern, der Boden aber war, wenn auch gut bewäßert,
doch mit Ausnahme der kleinen nach Westen zu gelegnen Ebne'*) steinig und
1) Wachsmuch Hellen. Altertumskunde I 23. — 2) Lysias ksqi %ov cr\y.ov. —
3) Cnrtius Pelop. Ii 551 ff. — 4) Curt. Pelop. Ii 515.
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Extrahierte Personennamen: Attila Mnnychia Cnrtius_Pelop Curt
55
vertraut; Histiäus von Milet rettet sie gegen Miltiades Vorschlag,
durch ihren Abbruch der Griechenwelt die Freiheit zurückzugeben.
Nach schweren Verlusten, ohne Erfolg, kaum gerettet, kehrt Darms
aus dem pfadlos-unwirthlichen Lande zurück, doch werden die
wichtigsten Punkte des europäischen Ufers, Byzanz, Doriskos,
die Uebergangspunkte an den Wasserstraßen des Bos-
poros und Hellespont besetzt und behauptet, eine Rekognos-
cieruugsfahrt gegen Westen angeordnet. Organisation des
Reichs durch Darms. Hauptstädte sind Susa, Persepolis
(Königsgräber zu Pasargadä), Ekbatana (Sommerresidenz),
Babylon. Die Person des Königs, von dem die glänzendsten
Belohnungen und die furchtbarsten Strafen (Hautabziehen, Kreu-
zigung, Lebendigbegraben, Verstümmelung) ausgehen, ist der all-
beherrschende Mittelpunkt; glänzende Hofhaltung und peinliches
Ceremoniell (tiqooxvvhv). Die herrschende Nation die Perser;
neben ihnen die Meder; die Söhne der Vornehmen am königlichen
Hof erzogen, wo sie „Reiten, Bogenschießen, Wahrheit sprechen"
(die Religion Zoroasters, uxrjsrji^tn&ai Herod.) erlernen. Das
Reich, etwa 100000 Lh M. mit c. 80 Mill. Menschen umfassend,
in 20 Satrapien eingetheilt; neben den königlichen Statthaltern
bestehen an vielen Orten, Phönicien, Cypern, Karten, Jonien
u. s. w., eigene Landesfürsten fort. Tribute und starke Natural-
lief er ungen der Provinzen. Weitverzweigtes P olizeisystem,
die „Augen und Ohren" des Königs; Festungen und persische
Besatzungen an den wichtigsten Punkten (Sardes, Kelänä,
den cilicischen, den syrischen Thoren, Gaza, Memphis re.); große
Straße durch das ganze Reich mit Kurieren von Station zu
Station, stehende Truppenmacht (die 10000 „Unsterblichen");
Münzeinheit (der Dareikos); Ackerbau den Persern Religions-
gesetz, Handel von Darms durch Kanäle (Nilkanal) und Straßen
befördert.
B. Der Zusammenstoß.
1) Der ionische Aufstand (500—494). Die erste Ver-soo
anlassung zu dem weltgeschichtlichen Zusammenstoß der Bar>
baren-und Hellenenwelt knüpft sich an den Namen des Histiaios
von Milet, welcher durch Erhaltung der Donaubrücke die Ge-
fahr der Vernichtung von dem persischen Reichsheere abgewendet
hatte. Vom König mit einem Fürstenthum in Thracien ausge-
stattet, auf Anstiften des persischen Statthalters Megabazos aber
unter ehrenvollem Vorwand nach Susa abgerufen, sendet er, mit
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§ 47. Die Zertrümmerung des makedonischen Reiches. 127
gefochten, darin sich ansiedeln ließ. So gründete er nicht nur an den Mündungen des Nils eine Stadt, der er den Namen Alexandria gab, die geraume Zeit der Mittelpunkt des Welthandels war, sondern er gründete noch fünf bis sechs Städte, die denselben Namen trugen, im Lande der Sogden, ant Kaukasus, am Jaxartes rc.; außerdem baute er noch eine Anzahl Städte andern Namens, z. B. Bnkephllä. Es waren meistens Knotenpunkte der großen Handelsstraßen, und er gedachte den Verkehr zu einem Weltverkehr zu erheben und ein eigentliches Weltreich zu gründen, in dem die Nationen sich verschmelzen sollten. Er schonte deshalb auch überall die religiöse Überzeugung, was namentlich die Juden erfuhren, obwohl diese sich hinterlistig gegen ihn gezeigt hatten. Alexander darf also auch von dieser Seite aus mit Recht der Große genannt werden. Der Tod riß ihn aus großen Entwürfen heraus. Er wollte noch mehr Städte gründen, eine Pyramide bauen, die an Größe alle vorhandenen übertreffen sollte, und namentlich wollte er sechs großartige Tempel bauen, wahrscheinlich als gemeinschaftliche Nationalheiligtümer. Scheint es nun, als ob durch den Tod Alexanders die Welt einen Verlust erlitten hätte, so müssen wir doch bedenken, daß der einzige gute Dienst, welcher der Menschheit damals erwiesen werden konnte, ihr bei Alexanders Tod erwiesen war. Der ungeheure Koloß der persischen Monarchie war zertrümmert und die Völker derselben waren sich selbst wieder zurückgegeben. Es machte sich das Verlangen nach staatlicher und bürgerlicher Unabhängigkeit geltend und darin lagen fruchtbare Keime ueuer Lebensgestaltungen für die Zukunft. Die hellenische Sprache wurde die Handelssprache. Griechische Bildnng und griechische Anschauungen (Hellenismus) wurden nach Asien und Afrika getragen, und wir finden bald darauf großartige wissenschaftliche Anstalten auch in diesen Ländern entstehen, hauptsächlich in Alexandrien und Per-gämu m.
8 47.
Die Zertrümmerung des makedonischen Reiches.
(301 v. Chr.)
128) Nach dem Tode Alexanders hätten die makedonischen Generale gerne die Herrschaft an sich selbst gezogen, aber sie mußten das makedonische Heer scheuen, das seinem Königshanse ergeben war. Nachdem die Generale lange genug gestritten, wurden Perdikkas, dem Alexander den Siegelring übergeben, und Antipater zu Reichsverweseru ernannt. Die übrigen Generale erhielten Statthalterschaften. Allein bald waren alle im eins und bekriegten sich gegenseitig. Kein einziges Glied der Familie Alexanders starb eines natürlichen Todes, alle fielen dem Eigennutze zum Opfer. Deu allgemeinen Krieg, der 22 Jahre dauerte, beendete die Schlacht bei Jpsus in Phrygieu, infolge deren eine Reihe unabhängiger Staaten entstanden. Unter diesen traten bald drei Reiche besonders heraus: Makedonien mit Griechenland, Syrien und Ägypten.
129) Makedonien, welches an Antipater uudkassau-
301 i. Chi
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Extrahierte Personennamen: B._Bnkephllä Alexander Alexander Alexanders Alexanders Alexanders Alexander Alexander Alexanders Alexanders
Extrahierte Ortsnamen: Alexandria Kaukasus Jaxartes Alexanders Asien Afrika Alexanders Phrygieu Makedonien Griechenland Syrien Makedonien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Einw.) liegt wie Rom nicht am Meere, doch nur 8 fem von seinem Hafen
Pirans (70000 Einw.) entfernt. „Durch ihre Lage unstreitig der Haupt-
ort Attikas, konnte sie sich zur leitenden Stadt Griechenlands erheben,
da sie zugleich die für den alten Welthandel überaus wichtige Schiff-
fahrtsstraße quer durch Griechenland beherrschte, die durch den Ägine-
tischen und Korinthischen Golf gegeben ist, andererseits aber auch
die nicht minder bedeutende Schiffahrtsstraße durch den Euböischen
Kanal nach Thrakien und dem Schwarzen Meer, sowie die andere
durch die Kykladen nach Kleinasien und Syrien. Ferner war sie
gesichert gegen Handstreiche vom Meere aus, besaß ein größeres
Landgebiet als die meisten anderen Küstenstädte Griechenlands, blieb
so immerhin nicht ganz allein auf den wechselvollen Seehandel an-
gewiesen und liegt auch zu den Landverbindungen nach Nordgriechen-
land und dem Peloponnes günstig. Noch im Mittelalter nicht unbe-
deutend, sank Athen in türkischer Zeit zu einem Landstadtchen herab.
Aber die unverwischbare Gunst seiner zentralen Lage zu den natür-
lichen Verkehrswegen Griechenlands hat es wieder zur ersten Stadt
des Landes erhoben, seit es mit glücklichem Griff zur Hauptstadt
des neuen griechischen Staates erkoren war (1835). Es ist nicht nur
Residenz und Sitz der Regierung und des regen politischen Lebens
des Landes, sondern hat sich durch seine Bildungsanstalten (Uni-
versität, Polytechnikum, Bibliothek, Museen usw.) zum geistigen, durch
seine Banken, Wohltätigkeitsanstalten und die zahlreich sich hier
niederlassenden wohlhabenden Griechen auch zum materiellen Mittel-
punkte des gesamten Griechentums erhoben." (Philippson.) Den Mittel-
punkt der Stadt bildete einst die Burg, die Akropolis mit dem
Parthenon, dem berühmten Athenetempel des Perikles, dem vollendet-
sten Kunstdenkmal des Altertums, ferner der 26 m hohen Bronze-
statue der Athene und dem Erechtheion. Jetzt dehnt sich die Stadt
vorwiegend an der Nordseite aus. Die Hellas wie ein langgezogener
Schutzwall vorgelagerte Insel Euböa (d. h. Gut für Rinder) oder
Negroponte (ital. Name, d. h. Schwarze Brücke) hat etwa die
Größe des Herzogtums Braunschweig und kehrt sein Gesicht Hellas
zu, dem sie sich bis auf 20 m nähert. Eine Brücke verbindet beide.
Gebirge bis 1600 m Erhebung durchziehen die Insel. Hauptort ist
Chalkis (9000 Einw.).
9. Südgriechenland.
a) Allgemeines. Der alte Name Peloponnes = Pelops Insel;
der jetzige Name M o re a hat mehrere Deutungen: 1. Von der Fischer-
stadt Muria = Mauer, sei der Name auf Elis und dann auf die ganze
Halbinsel übertragen. 2. Von Morus = Maulbeerbaum, nach der Ähn-
lichkeit der Umrisse mit einem Maulbeerblatte. 3. „Meerland", vom
slaw. more. Durch den 150 km langen Grabenbruch von Patras bis
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_ 41 —
Dritter Abschnitt.
Geschichte des macedonischen Reiches und der aus
demselben hervorgegangenen Reiche.
§ 27.
Macedonien bis auf den Tod des Philipp.
Macedonien wird durch die Perserkriege von der
persischen Oberhoheit (§ 12) wieder frei. Um diese
Zeit u. schon früher beginnt, von den Königen be«
fördert, der Verkehr mit Griechenland u. der Ein-
gang griechischer Cultur,
360—Philipp, noch gebildeter als seine Vorgänger, klug «
336 u. herrschsüchtig,
erweitert sein Reich über die Küsten (wo er die
griechischen Colonieen erobert, welche von den Athe-
nern nur unzulänglich unterstützt worden, § 25),
über Thracien, Thessalien, u. andere benachbarte
Völkerschaften, schafft sich ein kriegsfertiges Heer
(die Phalanx), mischt sich in die Streitigkeiten Grie-
chenlands (§ 25) u. erlangt durch den
338 Sieg bei Chäronea x
die Hegemonie über dasselbe. '
Seinen zweiten Plan, die Bekriegung Persiens,
vereitelt seine Ermordung (aus Privatrache).
§ 28.
Alexander der Große.
_ . .
323 Alexander d. Große, Sohn Phihpp's,
Schüler des Aristoteles, ein jugendlicher Held von T
herrlich entwickelten Anlagen.
Auf einer nach Corinth berufenen Versammlung
der Griechen laßt er sich, wie sein Vater, zu ihrem
Oberfeldherrn gegen die Perser ernennen. Zunächst
aber unterdrückt er die Empörung einiger nördlichen
Völkerschaften u. dann auch griechischer Staaten
(Zerstörung von Theben außer der Burg, den Tem-
peln u. dem Hause des Pin dar).
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Extrahierte Personennamen: Philipp Alexander Alexander_d Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Macedonien Philipp Griechenland Thessalien Chäronea Persiens Theben
— 77 —
Doch ist Griechenland und ein großer Teil des illyrischen Hochlandes als waldarm zu bezeichnen. Gründe der Waldarmut: 1. Durchlässigkeit der Kalkgesteine, aus denen die westlichen Gebirge zum größten Teile bestehen; 2. Nachlässigkeit der staatlichen Verwaltung, welche die Verwüstung der Wälder nicht hindert und für Aufforstung nicht sorgt; 3. die in großer Zahl gezüchteten Ziegen, welche kein Jungholz aufkommen lassen.
Der Bergbau liefert keine reichen Erträgnisse, obgleich das Land an nutzbaren Mineralien nicht arm ist.
Aas dem Marmor des attischen Pentelikon werden, wie ehemals die Prachtbauten des Altertums, die Paläste des neuen Athen ausgeführt, und die Bergwerke des Lauriou, deren Erträgnisse die Athener zum Bau ihrer Flotte verwandten, sind jetzt wieder in Betrieb.
Athen ist in der Mitte der griechischen Welt gelegen. Anlaß zur ersten Ansiedlung gab die Schutz gewährende Akropolis. Über seinen Hafen Piräus werden die meisten Waren eingeführt. Die Korinthen, die im Außenhandel des
Landes die erste Stelle einnehmen, kommen vornehmlich über Patras zur Aus-
fuhr, die Erzeugnisse Thessaliens, dessen innere Ebene ein für den Getreidebau günstiges Klima hat, von Volo.
Von den Jonischen Inseln wird die nördlichste, Korfu, wegen ihres
angenehmen Winterklimas und ihrer landschaftlichen Schönheit (Wald!) von Nordländern viel besucht; die südlichen zeichnen sich durch große Fruchtbarkeit aus, namentlich Zante (Korinthenbau) und Kephallonia (Olivenpflanzungen). Hinter welcher Insel liegt Jthaka, die Odysseusinsel?
Aus der Erstreckung Euböas und der Anordnung der Kykladen*) erkennt man, daß sie die noch aus dem Ägäischen Meere hervorragenden Kämme und Spitzen untergesunkener Gebirgsketten sind?) Handelsmittelpunkt des ägäischen Archipels ist Hermnpolis ans Syra, wo sich die Schiffswege Saloniki—alexandrien und Konstantinopel—gibraltar kreuzen. Auf Paros wird vortrefflicher Marmor gebrochen; Naxos liefert Smirgel. Im übrigen gilt von den Kykladen und
Sporaden, daß der Landbau zurücktritt gegenüber Fischfang, Schwammsischerei und Schiffahrt.
3. Die westlichen und die östlichen Gebirge der Balkanhalbinsel werden durch die Morawa-Wardarsenke geschieden. Diese wird von der Eisenbahn Belgrad— Saloniki durchzogen, die für den Güterverkehr nach Smyrna, Alexandria und Indien in Betracht kommt; höchste Stelle der Senke nördlich von Üsküb nur 560 m hoch.
Die Morawalandschaft, das Königreich Serbien, hat als ein Teil der nördlichen Abdachung mitteleuropäisches Klima, das für Ackerbau und Viehzucht sehr günstig ist. Die Hauptausfuhr des Landes bilden Getreide, getrocknete Pflaumen und Schweine. Die Handelsbedeutung der Hauptstadt Belgrad beruht daraus, daß hier der Verkehr auf den Bahnen, die von Konstantinopel und Saloniki ausgehen, mit dem auf Save und Donau zusammentrifft. Bei welcher serbischen Stadt vereinigen sich die genannten Eisenbahnen?
Die größte Stadt Macedoniens, Saloniki (das alte Thessalonich), liegt am Rande einer fruchtbaren Ebene, in der mehrere Handelswege zusammenlaufen;
*) d. H. Kreisinseln; so genannt, weil sie um die den alten Griechen als heilig geltende Insel Delos herum angeordnet sind.
*) Eine der Kykladen, Santorin oder Thera, stellt mit ihren kleinen Nachbarinseln den Rest eines noch in der Gegenwart tätig gewesenen Vulkans dar.
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460
Geschichte der Hellenen.
zu weichen genötigt; mit dem Zuge für bert belgischen Gott konnte er seine Landmacht in die Nähe der attischen Grenzen führen, beit Krieg bn fortsetzen, wo bett Athenern ihre Seemacht nichts half; daß sie selbst bett Handel mit Amphissa eingeleitet hatten, daß sie nun gegen den, der ihn hinauszuführen kam, sich toenben mußten, enthüllte vor bett Augen aller Welt ihr Unrecht und die inneren Wibersprüche ihrer Politik. Er bürste auf Theben rechnen, das ihm, zumal seit dem Kriege gegen die Phokier, voll Erbitterung gegen Athen, und den retteitben Waffen Makedoniens zu Dank verpflichtet, bnrch Bünbnis verknüpft war. Mit Nikäa am Sübansgang der Thermopylen, das er bett Th eff dem überwiesen, stattb ihm der Weg nach dem Süben offen. Er ließ einen Teil feines Heeres von Heraklea, am Norbeingang der Thermo-pijlett, bnrch bett Paß der Landschaft Doris, den nächsten Weg nach Amphissa, vorgehn; mit dem großem Teil zog er über Nikäa bttrch bett Paß, der nach (i'sateo in das obere phokische Thal des Kephiffos hinabführt; int Spätherbst 339 staub er in Elatea, verschanzte sich bort; die offenen Grenzen Bootiens und die Straße nach Attila lagen vor ihm, hinter ihm die Pässe, die seine Verbindung mit Thessalien und Makebonien sicherten.
Er faitbte nach Theben; er bot, wenn die Stadt mit ausziehe gegen Athen, Anteil an der Siegesbeute und Gebietserweiterung, forberte, wenn sie nicht mitkämpfen wollte, wenigstens freien Durchzng. Zugleich waren attische Gefanbte nach Theben gekommen; dem Eifer des Demosthenes gelang es trotz nlsent, was feit zwanzig Jahren geschehen war, ein Bünbnis zwischen Athen und Theben znstanbe zu bringen. Theben faitbte eine Schar Sölbner den Lokrern von Amphissa zuhülfe; Athen überließ ihnen 10 000 Mann, die es geworben; beibe Städte riefen die verbannten Phokier auf, in ihre Heimat zurückzukehren, halfen ihnen einige der wichtigsten Plätze des Laubes neu befestigen. Aber die Makedonen brmtgett auf Amphissa vor, schlugen die Solbhaufen des Feinbes; Amphissa wurde zerstört. Der Hauptmacht Philipps in Phokis zu begegnen, rüsteten Athen und Theben mit höchstem Eifer, riefen auch ihre Bürger unter die Waffen; das attische Heer zog nach Theben, vereinte sich mit dem böotifchen. Zwei glückliche Gefechte erhöhten ihre Zuversicht; auch Korinth, Megara, andere von den Verbündeten Athens fanbteit Hülfs-truppen.
Aber Philipp wich nicht; er zog Verstärkungen ans Makebonien heran; mit benett, die feilt Sohn Alexanber nachführte, war fein Heer bei 30 000 Mann stark. Es mag in biefer Zeit gewesen sein, daß der König nach Theben sanbtc nitterhanbluitgen anszubieten; der heftige Widerspruch des Demosthenes machte die Friedeitsneigung der Bootarchen wirkungslos. Wenn nur in gleichem Maße das Heer der Verbündeten — der Zahl nach war es dem makedonischen überlegen — militärisch die Initiative zu ergreifen verstanden hätte; sie standen in fester Stellung am Eingang nach Phokis, am Kephiffos. Eine
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Extrahierte Personennamen: Doris Attila Philipps Philipps Philipp Philipp
80 Südeuropa.
die Landschaft Epirus, ist ein echtes Karstland, rauh und unzugäuglich,
doch mit einigen fruchtbaren, dichter bevölkerten Tälern. Der größte Fluß Griechen-
lands, der Aspropötamos, d. h. weißer Fluß, durchschneidet das Gebirge in einer
Folge von Engtälern. Die östlichen Ketten mit dem gegen 3000 in hohen Olymp
umschließen
das Thessalische Becken, die Hauptkornkammer des Landes; aus ihm fließt
der Salämbria durch die malerische Felsenspalte des Tales Tempe nach Nord-
osten ab. Der Hauptort Thessaliens ist Larissa.
d) Mittelgriechenland; hier ändert sich die Richtung der Hauptkette; sie biegt
nach Südosten um. Als gesonderte Bergmassen ragen empor: Parnaß (2500),
Helikon (e) und Kitharon. Auf der Halbinsel Attila liegt Athen, die Haupt-
stadt des Landes, 170 000 Einw., am Fuße eines einzeln aufragenden Felsens,
auf dessen breiter Scheitelfläche die Ruinen der einstigen Prachtgebäude der Akrö-
polis sich zeigen. Im Altertum eine glänzende, große Stadt, ging sie im Mittel-
alter stark zurück. Heute bietet Athen das Aussehen einer modernen Stadt.
Am besten erhalten sind an Bauten aus dem Altertum die Propyläen und der
Parthenon auf der Akropolis. — Von Athen führt die Eisenbahn zum Hafen
Piräns (pirä-us), der lebhaften Handel treibt.
c) Der südlichste Teil der Balkanhalbinsel, die Halbinsel Morea (e) oder
der Peloponnes (nes), wird größtenteils durch die Hochfläche von Arkadien ge-
bildet, das von zerklüfteten Kalkgebirgen umrandet ist. — Von den nach Süden
sich erstreckenden Ketten ist die wichtigste der Taygetus ($) (2400 m). Im Nord-
westen des Peloponnes: Patras, der Mittelpunkt des griechischen Handels mit
dem übrigen Europa. — Naup lia, an der Ostküste des Peloponnes, der beste
Hafen der Provinz. — Am Isthmus: Koriuth. Der Kanal von Korinth (6 km)
verkürzt die Fahrt nach den vorderasiatischen Gebieten um ein Beträchtliches.
Durch den Bukarester Frieden 1913 gewann Griechenland noch Südmaze-
donien und die Küste des Ägäischen Meeres bis zur Mestamüudung mit der
Seestadt Saloniki (150000 E.) am Endpunkte des wichtigen Schienenweges,
der bei Nisch von der Linie Belgrad—konstantinopel abzweigt und das Wardar-
tal durchzieht.
Die wirtschaftlichen Verhältnisse Griechenlands sind im ganzen
noch wenig günstig, obwohl sie sich in der jüngsten Zeit merklich gehoben haben.
Der Getreidebau reicht nicht aus und das kurze Gras und Gestrüpp der Felsen
ernährt nur die Ziege, die zudem die letzten Reste des Waldes bedroht. Haupt-
erzeugnisse sind Wein und Oliven.
Die griechischen Inseln. Diese erscheinen fast durchweg als die Fort-
setznngen der großen Gebirgszüge des Hauptlandes und teilen daher die Natur
des letzteren. Ihre Aufzählung f. S. 59.
Von den Inseln ist das gebirgige Kreta die größte, ihre Hauptstadt
Candia. Die Insel untersteht einem Oberkommissär und der Aufsicht von vier
Großmächten.
Städtetafel.
Konstantinopel 1000 000 Einw. Adrianopel 80000 Einw.
Athen 170000 „ Belgrad 80000 „
Saloniki 100000 „
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